Berlichingen

Berlichingen

Berlichingen an der Jagst zählt heute 700 Einwohner. Es liegt malerisch an einer Flussschleife, umgeben von dicht bewaldeten, schluchtenreichen Hängen.

Entlang des Jagstufers finden zahlreiche, teils vom Aussterben bedrohte Wald- und Wildtiere ihr Refugium. Salamander, Smaragd - und Zauneidechse, Dachs, Fuchs, Wildschwein, Igel, Kröte, Eisvogel, Bussard, Milan und Eule.

Berlichingen war auch die Heimat des fränkischen Reichsritters Götz von Berlichingen (1480-1562), bekannt durch Goethes Drama, das alljährlich in der Götzenburg aufgeführt wird.

Auf Wanderungen außerhalb des Dorfes trifft man auf Zeugnisse jahrtausendalter Besiedlung, wie Hünengräber aus der Keltenzeit oder den römischen Grenzwall Limes.

Pfarrhaus

Das alte Pfarrhaus von Berlichingen

Kirche
Berlichingen
Kanu Jagst
Kanu Jagst

Jüdische Geschichte

Hoch oben über dem Dorf findet man am Waldrand die letzten Zeugnisse jüdischen Lebens in Berlichingen.

400 Jahre lang lebten hier Landjuden. Mitte des 19. Jahrhunderts zählte die jüdische Gemeinde 250 Mitglieder, ein Fünftel der überwiegend katholischen Bevölkerung.

In jener Zeit wurde Berlichingen sogar Rabbinatssitz für jüdische Gemeinden in der weiteren Umgebung.

Die jüdischen Händler trugen erheblich zum wirtschaftlichen Aufschwung des Handwerkerdorfes bei.

Jüdische Friedhof
Jüdische Friedhof

Der jüdische Friedhof zählt 1200 Grabsteine und knapp 2000 Gräber und ist damit der größte Landfriedhof in Nordwürttemberg.

Zwischen den schlichten Sandsteinen und wenigen Marmorobelisken sind über die Jahrhunderte viele Rotbuchen gewachsen, manche sogar aus den Tiefen der Gräber heraus.

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts sind die Grabinschriften ausschließlich auf Hebräisch in die Steine gemeißelt.

Erst dann findet man lateinische Buchstaben und arabische Ziffern.